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P8 Marketing hat in der aktuellen Umfrage “Wie tickt Österreich?” zentrale Fragen zu Lebensglück, Sinnempfinden, Konsumverhalten und Zukunftsperspektiven gestellt. Vom 19. bis 25. März 2025 nahmen 500 Personen aus dem ganzen Land daran teil. Das Ergebnis: Österreich zeigt sich auf den ersten Blick zufrieden – doch unter der Oberfläche brodelt es.
Österreichs Glücksformel: Sicherheit, Gesundheit und Familie
Mit einem Glückswert von 3,4 von 5 bleibt das persönliche Wohlbefinden der Österreicher:innen auf hohem Niveau. Dieser Wert ist im Jahresvergleich seit 2020 sehr hoch. Die größten drei Glücksbringer sind: eine stabile finanzielle Situation, Gesundheit und ein intaktes familiäres Umfeld. Diese Werte bilden – generationenübergreifend – das emotionale Fundament im Alltag. Über 50% fühlen sich aktuell sehr glücklich oder glücklich.
Lebenssinn und Sinnsuche beschäftigt die Menschen
Die Hälfte der Befragten empfindet ihr Leben als sinnerfüllt. 35 % nehmen diesen Sinn jedoch nur teilweise wahr, während 13 % aktuell keinen Sinn in ihrem Leben sehen. Deutlich häufiger betroffen sind Alleinstehende (23%), bei denen sich Krisen- und Konfliktsituationen häufen. Insgesamt befindet sich ein Drittel der Teilnehmenden derzeit in einer persönlichen Krise oder in einem Konflikt. Besonders intensiv auf Sinnsuche sind Menschen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren – das geben rund 50 % dieser Altersgruppe an.
Über die Hälfte (56%) der jungen Menschen (18–29) sind noch auf der Suche nach Orientierung, weil sie am Anfang ihres Lebensweges stehen. Sie sehen noch bedeutende private und berufliche Entscheidungen vor sich. Frauen beschäftigen sich tendenziell intensiver mit dem Thema „Lebenssinn“ – die Frage „Was ist richtig und wichtig für mich?“ ist besonders stark ausgeprägt.
Österreich spart – Investitionen dienen vor allem der Stabilität
Das Konsumverhalten 2025 zeigt eine klare Tendenz: mehr sparen und weniger konsumieren. 61 % der Befragten geben an: „Ich spare lieber.“ Die restlichen 40% wollen investieren und setzen dabei (Mehrfachnennungen möglich) auf Reisen (55 %), Geldanlagen (38 %) und Eigenheim (35 %). Neben Erlebnissen für das Ich- und Wohlgefühl geht es vornehmlich um Sicherheit und langfristige Stabilität. Kleidung und Luxus liegen hingegen bei rund 10%. „Die Zeiten werden härter, die Menschen sparen lieber und investieren in werterhaltende Güter“, sagt Georg Hofherr und ergänzt „die schlechte Stimmung ist ein Konsumkiller.“ Lediglich Tourismus und Freizeitwirtschaft scheinen davon ausgenommen zu sein - getreu dem Motto: Wenn man schon Geld ausgibt, dann für schöne Erlebnisse.
Wunsch an den Osterhasen: Zeit & Gesundheit statt Geschenke
Zu Ostern wünscht sich der Großteil keine „klassischen Geschenke“, sondern Zeit mit den Liebsten (45%), Gesundheit & Wohlergehen der Familie (60%) und mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft (28%). Diese Ergebnisse weisen deutlich auf eine ausgeprägte Werte- und Gemeinschaftsorientierung in der Gesellschaft hin. „Obwohl die Ich-Gesellschaft immer bejammert wird, zeigen sich die Österreicher:innen stark familien- und gemeinschaftsorientiert“, so der Studienautor.
Junge hoffen auf Wachstum – Sorge um Wohlstand bleibt
Zwei Drittel sind überzeugt: Die wirtschaftliche Lage bleibt auf aktuell schwachem (43%) Niveau oder wird sich verschlechtern (32%). Doch es gibt Hoffnung, denn junge Menschen sind optimistisch: über 40 % der 18- bis 29-Jährigen erwarten eine positive Entwicklung. Dieses Vertrauen in Fortschritt und Wandel gibt Anlass zur Zuversicht – im Gegensatz zu den 30- bis 60-Jährigen, die deutlich pessimistischer sind: In dieser Gruppe liegt der Anteil mit positiver Erwartung bei lediglich rund 20 %.
Die Mehrheit der Befragten ist überzeugt, dass kommende Generationen mit schlechteren Bedingungen rechnen müssen. „60% gehen davon aus, dass es unsere Kinder einmal schlechter haben werden“, sagt Georg Hofherr.
Kein Neustart-Bonus für neue Bundesregierung
40 % der Teilnehmenden sind mit der neuen Bundesregierung (sehr) unzufrieden, weitere 40% zeigen sich unentschlossen oder neutral, während nur 18 % Zufriedenheit äußern. „Das ewige hin und her der Regierungsbildung hat negative Spuren hinterlassen“, so Georg Hofherr. Ein Stimmungswechsel kann nur durch verständliche Lösungen, spürbare Maßnahmen und klare Kommunikation erreicht werden. Gleichzeitig ist die Bekanntheit der neuen Regierungsmitglieder bislang gering – das allgemeine Bekanntheits-Ranking führen Herbert Kickl, Werner Kogler und Andreas Babler an.
So tickt Österreich
„Wie tickt Österreich?“, eine seit 2020 laufend durchgeführte Befragung, zeigt ein Land im Spannungsfeld: zwischen stabiler Zufriedenheit und tiefgehender Sinnsuche, zwischen Sparsamkeit und Wertewandel, zwischen Skepsis und Hoffnung. Eine Gesellschaft, die reflektiert denkt und einen realistischen Blick auf die aktuelle Situation hat.
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